Die dunkle Jahreszeit hat längst begonnen und die abendlichen Grillpartys oder Spaziergänge sind längst passé. Was also mit den kalten, finsteren Abenden anfangen? Zum Beispiel: Gesellschaftsspiele, gemeinsames puzzeln oder ein Buch lesen. Wenn man auf nichts von dem Lust hat, wäre ja eventuell die gute alte Flimmerkiste die perfekte Alternative. Schliesslich gibt es mittlerweile mindestens 1’000 Sender. Nicht zu vergessen Netflix, Swisscom TV, Disney-Channel und noch unzählige Angebote mehr. Auch die Auswahl an Sendungen ist äusserst vielfältig. Von «Ich bin ein Star holt mich hier raus» über «Promi Big Brother», «Der Bachelor», «Das Sommerhaus», oder «Ab ins Beet» bis hin zu den unterschiedlichsten Castingshows. Die Wahl zwischen dumm und noch dümmer dürfe so manchem schwerfallen. Ach was solls: Die Hauptsache Drama Baby. Dabei haben wir schon mehr wie genug Drama im «Real Live». Wohin soll uns das noch führen? Menschenskind waren das noch Zeiten, als all die Sitcoms über den Röhrenfernseher flimmerten. Da hatte man wenigstens noch etwas zum Lachen. Und erst diese Gerichts-Sendungen. Meine Herren. Nur die besten Laien-Schauspieler, die allesamt einen Oskar für ihre bravouröse Leistungen verdient hätten. Heutzutage sind das einzige verlässliche die Tagesschau, der Kassensturz und das SRF Meteo. Wobei die Wettervorhersagen auch nicht mehr sind, was sie noch nie waren. Fast vergessen: Der Dienstagskrimi, auch auf den kann man immer noch zählen. Ja, früher war alles besser. Und wieso beschleicht mich jetzt das Gefühl alt geworden zu sein?
Nicht alt, nur ein bisschen älter, erfahrener und vielleicht auch mit einem kritischeren Blick.