Seltene Krankheiten benötigen meist sehr teure Medikamente. Die Pharmaindustrie verdient sich an solchen Therapien eine goldene Nase. Der Spitzenreiter ist ein Krebsmedikament, welches über 2 Millionen Franken kostet. Da sträuben sich mir nicht nur die Nackenhaare. Die Vergütung in diesen Spezialfällen wird von der Krankenkasse von Fall zu Fall geprüft und bedarf eines vorgängigen Kostengutsprachegesuches. Die Voraussetzung für eine Genehmigung: Das Medikament muss wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein. In den meisten Fällen scheitert das Gesuch am letzten der drei Punkte. Krankenkassen und Pharmaindustrie werden sich nicht einig über den Preis der Behandlung. So schon oft gehört in TV-Sendungen, nun am eigenen Leib erfahren. Eine ambulante Antikörpertherapie wurde abgelehnt, weil die zwei Hersteller die Infusion nicht zum marktüblichen Preis liefern wollten. Lösung des Problems: stationäre Behandlung. Erstens teurer und zweitens zum Zeitpunkt des Gesuches nicht zwingend. Da wundere ich mich nicht mehr, dass die Prämien stetig steigen. Ich hatte Glück, dass es diese Lösung gab. Andere Patienten sind gestorben, weil sich Pharmaindustrie und Krankenkassen um den Preis stritten und kein Plan-B zur Verfügung stand. Oder die Versicherung gab nach zu Gunsten des Kranken und zahlte eine überteuerte Therapie. Schliesslich müssen die bescheidenen Boni der CEOs und die Dividenden der Aktionäre finanziert sein. Wie könnte dies besser funktionieren, als mit exklusiven Präparaten zum Aktionspreis? Forschung zur Rettung von Menschenleben: Es war einmal vor langer Zeit. Heute regiert das Geld die Pharma-Welt. Zur Not auf Kosten eines Menschenlebens.