Kürzlich las ich einen erschreckenden Artikel. Ein zehnjähriger Junge in Texas gesteht zwei Jahre zuvor einen unbekannten Mann mit einem Schuss in den Kopf getötet zu haben. Wie kommt ein acht Jahre altes Kind an eine Handfeuerwaffe? In den USA ganz einfach: Es klaut sie aus dem Handschuhfach von Opas Auto. In der Schweiz unvorstellbar, da Gesetze das Mitführen von geladenen Schusswaffen für Ottonormalverbraucher verbieten. Nicht so im Land der unbegrenzten Dummheit. Dort ist der Besitzt von Munition und Schusswaffen sogar per Verfassung für alle erlaubt. Je nach Bundesstaat mit mehr oder weniger Auflagen. Daher dürfte es niemanden verwundern, dass die Vereinigten Staaten weit vorne in der Statistik für Tötung durch Waffen steht. Um genau zu sein: 10 Menschen pro 100’000 Einwohner erliegen jährlich einer Schussverletzung. Mehr als Hälfte davon sind Selbsttötungen. Nicht zu vergessen die Fälle von Massenschiessereien oder Amokläufen. Im Jahre 2022 waren es knapp zwei solcher Vorfälle täglich. Die einfachste Lösung dieses Problems: Die Vorschriften verschärfen. Weshalb das nicht schon längst geschehen ist? Einerseits hat die Waffenlobby in Amerika eine grosse Macht, so dass Verbote und Einschränkungen im Parlament gnadenlos abgeschmettert werden, andererseits verhindert die Rechtsprechung beziehungsweise die Verfassung eine strengere Regelung. Warum auch etwas ändern, was schon fast 240 Jahre funktioniert hat? Aber seien wir ehrlich: Die USA ganz ohne Schusswaffen wäre wie ein John Wayne Film ohne Cowboys oder Winnetou ohne Old Shetterhand. Irgendwie nicht mehr dasselbe.