Die Zahl der Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren zugenommen. Daran ist aber nicht nur die Pandemie Schuld. Die Erwartungen der Aktionäre steigen stetig. Gewinnoptimierung ist das Wort der modernen Gesellschaft. Der Markt ist rau und die Konkurrenz auch nicht von vorgestern. Mischt man diese Zutaten entsteht Druck und die Spirale beginnt sich zu drehen. Was hat dieser Ausflug in die Wirtschaft mit der Psyche zu tun? Dieser Druck wird von oben nach unten weitergegeben. Die Angestellten müssen mehr Arbeit in der gleichen oder besser noch kürzeren Zeit bewältigen. Wirft das nicht mehr genug Kohle ab wird das kostspielige Personal gestrafft. Schliesslich hat das zuvor mit der Steigerung der Arbeitseffizienz gut geklappt und mit kleinen Optimierungen der Abläufe liegt sicherlich noch mehr drin. Um zu erkennen, wohin das führt, muss man kein Wirtschaftswissenschaftler sein. Nur lassen sich auch Mitarbeiter nicht unendlich ausquetschen. Der Kollateralschaden für die Ökonomie ist schon vorprogrammiert. Für ausgefallenes Personal braucht es vorübergehend Ersatz, welcher wiederum kostet und nicht die gleiche Leistung erbringen kann. Und das alles nur, damit die Aktionäre noch mehr Dividenden und die Superreichen noch reicher werden. Nur irgendwann geht diese Rechnung nicht mehr auf, weil das Maximum erreicht und auch die letzte Flasche Orangensaft leer ist. Vom Gipfel geht der Weg bekanntlich nur bergab. Folglich kann jenen den es schlecht geht nur besser gehen, wenn es denen weniger gut geht, denen es viel zu gut geht.