Das ist hier nicht die Frage. Es gibt unzählige Methoden, um sicher zu erledigen, was es zu erledigen gilt. Ob zu Hause im Haushalt oder bei der Arbeit. Die gängigste Methode ist wohl die «To Do»-Liste. Dazu braucht es lediglich einen Kugelschreiber und einen Zettel. Doch wo legt man diesen hin? Im Wohnzimmer auf den Salontisch oder doch besser auf das Sideboard? Egal, wohin man dieses verfluchte Ding legt, es verschwindet mit Sicherheit auf nimmer wieder sehen. Die Zeit für die Suche ist viel zu schade, eine neue Liste ist schneller geschrieben mit der Hoffnung, dass sie diesmal keine Beine bekommt. Genau deshalb habe ich eine App auf mein Smartphone geladen. Angeblich äusserst benutzerfreundlich. Für Informatikfreaks und technische Genies vielleicht. Nach Stunden habe ich endlich auch begriffen, wie diese verteufelte elektronische Liste funktioniert. Jetzt ist sie tatsächlich kindereinfach zu erstellen. Übermotiviert gebe ich eine Aufgabe nach der anderen ein. Von dreimal jährlich Vorhänge waschen, über monatliches Kühlschrankputzen, bis zum wöchentlichen Hemdenbügeln, alles muss akribisch festgehalten werden. Am Schluss sind es gefühlt 20 Ämtchen, die darauf warten als «beendet» abgehackt zu werden. Nach zwei Monaten empfinde ich diese doofe App als Belastung. Etliche unerledigte Pflichten, die mir leuchtend rot entgegen grinsen, sobald ich reinschaue. Die eine Möglichkeit, einfach nicht mehr nachsehen, die andere umverteilen und reduzieren. Gesagt getan. In meinem anfänglichen Überschwang habe ich es wohl etwas übertrieben. Nun liebe ich diese Liste und jenes befriedigende Gefühl, wenn man eine Aufgabe als erfüllt wegklicken kann. Fast so geil, wie Sex, aber nur fast.