Gewonnen, im Lotto. 10-Millionen Fränkli. Ich wollte es zuerst nicht glauben. Doch nach mehrfacher Überprüfung der Zahlen mit meinem Schein, gab es kein Halten mehr. Zettel gepackt und ab zum nächsten Kiosk. Die Dame bestätigte den Gewinn noch einmal. Auf dem Rückweg kaufte ich noch eine Flasche Champagner und Erdnüsschen. Das muss unbedingt gefeiert werden. Am Abend liessen mein Liebster und ich die Korken knallen. Doch was anfangen mit soviel Zaster? Vernunft voraus: sich nach einem neuen Job mit kleinem Pensum umsehen, gewonnene Freizeit geniessen und das Geld gut anlegen für später? Das letzte Hemd hat keine Taschen. Also dem Chef den Stinkefinger zeigen, ein riesiges Anwesen kaufen, Luxusvilla mit beheiztem Pool, Fitnessraum und Fotostudio errichten lassen. Ach ja, das Personal für den Unterhalt nicht vergessen. Klingt schon besser. Aber dafür reicht die Kohle nicht. Oder morgen Job und Wohnung kündigen und in 3 Monaten mit dem Wohnwagen auf und davon. Die Welt ansehen und sich niederlassen, wo’s uns am besten gefällt. Dort ein Stück Land erwerben, darauf das Traumhaus mit Wildgarten, einem geheizten Sprudelbad für zwei und natürlich einem kleinen Fotostudio bauen. Danach das Leben geniessen. Und zur Sicherheit nach einer Einkunftsquelle Ausschau halten. Den Rest gut anlegen. Ein wenig Bünzli schlummert in jedem Schweizer. Als wir auf diese Variante anstossen wollen, ruft mein Liebster: «Schatzi, bist Du wach?» Es ist gut, noch Träume zu haben, um sie vielleicht irgendwann verwirklichen zu können.