Während unsere Kinder unbeschwert mit Holzschwert und Wasserpistole Cowboy und Indianer spielen, greifen Minderjährige in Kriegsgebieten zu echten Waffen. Die Unicef schätzt, dass zwischen 2005 und 2020 93’000 Schutzbefohlene aktiv am Krieg teilgenommen haben. Die Dunkelziffer riesig. Die Kids werden nicht nur in die Schlacht geschickt, sondern auch als Sklaven der Soldaten, als lebende Mienendetektoren oder als zwangsverheiratete Ehefrauen missbraucht. Doch nur ein geringer Prozentsatz des Nachwuchses schliesst sich freiwillig den Truppen an und erhoffen sich damit Ruhm, Ehre und Geld für die Familie. Der grösste Teil wird entführt oder mit Drogen gefügig gemacht. Sie erhalten eine Ausbildung an den Waffen und werden an die Front geschickt. Warum Kindersoldaten? Sie sind billiger, leichter zu manipulieren und daher williger als Erwachsene. Dass dies gegen Menschenrechte verstösst und je nach Situation sogar als Kriegsverbrechen gilt, kümmert niemand. Können sich die kleinen Krieger aus eigener Kraft in Sicherheit bringen oder werden von Hilfsorganisationen befreit, ist das Leiden nicht zu Ende. Die physischen Verletzungen heilen, doch die schweren seelischen Schäden behalten sie ein Leben lang. Dies, die fehlende Schuldbildung und die Verachtung der Gesellschaft erschweren danach eine Wiedereingliederung dramatisch. Doch nicht nur in Somalia, Süd Sudan, der Republik Kongo oder Afghanistan werden Kinder zu Soldaten erzogen. Nein, auch in Russland gibt es eine paramilitärische Organisation «Junge Armee». Sogar offiziell vom Verteidigungsminister ins Leben gerufen. Kids als Waffe und Druckmittel? Nicht nur ein Armutszeugnis, sondern die mutwillige Zerstörung der eigenen Zukunft. Wer soll nach der Schlacht helfen ein zertrümmertes Land langfristig aufzubauen und die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen? Die kaputten jungen Erwachsenen ohne Bildung? Wer zu dumm und feige ist, eine Waffe zu bedienen schiesst sich eben selbst ins Bein.