Wenn es so weiter geht, wird der Elefant bald nicht mehr durch die Savannen Afrikas stampfen. Obwohl 1989 mit dem Washingtoner Artenschutzabkommen der grenzüberschreitende Elfenbeinhandel verboten wurde, werden immer noch geschätzt jährlich 20’000 der grauen Riesen wegen ihrer Stosszähne abgeschlachtet. Aufgrund der grossen Nachfrage des asiatischen Marktes ist der Bestand aller afrikanischen Elefanten seit 1981 um fast 70% auf 415’000 Tiere geschrumpft. Das Problem: In Asien ist der Handel teilweise legal und blutiges Elfenbein wird mit einem kleinen Zaubertrick wieder sauber. Auch in der EU gelten erst seit Anfang des letzten Jahres strengere Regeln. So dürfen unbearbeitete Stosszähne nur noch zu Restaurationszwecke antiker Objekte gehandelt werden. Gegenstände aus Elfenbein müssen vor 1947 entstanden sein und ein Zertifikat dies bestätigen. Papier ist leider geduldig und wie antik die zu restaurierenden Gegenstände sind, kann auch nicht immer überprüft werden. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber gut ist nicht gut genug. Solange kein komplettes Verbot herrscht, werden die imposanten Dickhäuter niedergemetzelt und die Ranger beim Versuch sie zu schützen erschossen. Es ist nicht nur das weisse Gold, mit dem sich Moneten verdienen lässt. Der Jagdtourismus in den Ländern Simbabwe, Tansania und Mozambique boomt. Reiche Ausländer können für horrende Summen eine Jagsafari auf Grosswild buchen, inklusive Geld-zurück-Garantie bei ausbleibendem Erfolg. Die Regierung dieser Länder lässt sich das teuer bezahlen, indem sie Jagdkontigent an eben diese Anbieter versteigert. Wer jetzt denkt das gibt es bei uns nicht, täuscht sich gewaltig. Im Kanton Wallis war es bis im Jahre 2021 auch ausländischen Touristen erlaubt für ein Schweinegeld Steinböcke zu erlegen. Traurig, aber wahr: Geld regiert die Welt und Schwupps wird aus der Wildnis ein Jahrmarkt für Bonzen. Da frag ich mich, wer sich hier wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen verhält.