Wir alle kennen Rotkäppchen oder der Wolf und die sieben Geisslein von den Gebrüdern Grimm. Aber ist dieses Bild der der Kinder, -schafe und -ziegenfressende Bestie noch zeitgemäss? Fakt ist, der Urgrossvater aller Haushunde
ist in der Schweiz wieder heimisch und versetzt die Menschen in Angst und Schrecken. Sein schlechter Ruf eilt ihm wohl immer noch voraus. Dabei will dieses Tier, wie alle Wildtiere, nur eines: Überleben und in Ruhe gelassen werden. Eine Studie belegt dies folgendermassen: Von 1950 bis 2020 wurden europaweit 129 Menschen angegriffen. Über 100 der Attacken wurden von tollwutkranken Tieren verübt, 4 davon waren tödlich. Von wegen Grossmütter fressend. Auch das mit den Schafen und Ziegen ist so eine Sache. Die Zahl der gerissenen Tiere ist rückläufig gemäss einer anderen Studie. Trotzdem dürfen gemäss neuem Jagdgesetzt alle Wölfe präventiv abgeknallt werden. Heisst: Ohne, dass sich der Grossräuber etwas zu Schulden hat kommen lassen, darf er getötet werden. Man kann es verstehen, muss aber nicht. Da erstaunt auch nicht weiter, dass im Kanton Wallis 80% der gerissenen Schafe in ungeschützten Herden weilten. Egal. Isegrimm ist ein Störfaktor und muss weg. Schliesslich ist die Schweiz bis vor Jahren auch ohne ausgekommen und wir brauchen diese wilde Töle nicht. Den Bestand von Reh, Hirsch und Gams reguliert der Mensch und die Jagd kann zur Not auch bis in den November verlängert werden. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Der Wolf ist als Grossraubtier der einzige natürliche Feind des Wildes und verhindert einen Überbestand auf natürliche Weise. Wieso sonst vermehrt sich die Population der Wölfe in der Schweiz laufend? Ach ja stimmt wegen der gefressenen Nutztiere. Liebe Leute, wer von euch würde bei einem frei zugänglichen «all you can eat Buffet» nicht zugreifen? Ist doch bequemer, wie selbst zu kochen. Auch wenn man frisch zubereitetes bevorzugt. Ich stelle mir vor, dass es den Wölfen ähnlich geht. Einfachste Massnahme: Zugang zum Buffet durch Ausbau des Schutzes erschweren. Mit Kosten und Aufwand verbunden, aber dafür ohne unnötiges Blutvergiessen.