Die kleine, schlaue Biene Maja. Jeder kennt und liebt sie. Doch wenn es so weiter geht, wird sie bald nicht mehr über Wald und Heide fliegen. Wobei es vor allem um ihre wilden Schwestern schlecht bestellt ist. Von ihnen leben 615 verschiedene Arten bei uns in der Schweiz. Jede zweite davon ist gefährdet und auf der Roten Liste. Gründe dafür sind unter anderem Nahrungsknappheit durch fehlende Biodiversität im Allgemeinen und Monokulturen in der Landwirtschaft im Speziellen. Die mangelnden Nistmöglichkeiten, der Einsatz von Insektiziden und nicht zuletzt der Klimawandel machen den fleissigen Pollensammlern das Leben zusätzlich schwer. Aber auch die Imker beklagen grössere Verluste ihrer Völker. Hier sind vor allem eingeschleppte Feinde, wie: die Varroamilbe, der kleine Beutenkäfer oder die asiatische Hornisse die häufigsten Täter. Die Folgen sind nicht nur der fehlende Honig fürs Frühstücksbrot, auch die Marmelade würde knapp und von den Auswirkungen auf die gesamte Nahrungsmittelproduktion ganz zu schweigen. Denn die niedlichen Insekten sind nebst dem Herstellen des süssen Goldes auch für die Bestäubung von 85% aller Pflanzen verantwortlich. Import ist keine Option, da es weltweit ähnlich beschissen aussieht. Leider ist auch die steigende Anzahl Bienenstöcke kein Grund zum Jubeln. Denn die «Hausbienen» können nicht in allen Fällen in die Bresche springen. Der Bund hat bereits ein grosses Geschenkepacket für die Honigmacher geschnürt. Darin eingepackt unteranderem die Meldepflicht für Krankheiten und die Schaffung des Bienengesundheitsdienstes. Doch jeder kann im Kleinen schon Grosses leisten. Liebhaber des englischen Rasens, sollten darauf verzichten und diesen in einen Naturgarten umgestalten. Versprochen, das Beobachten von Schmetterlingen und die Farbenpracht der Blüten ist genauso schön. Warum nicht ein Wildblumenbeet vor der Terrasse anlegen und sich so seine eigene kleine Oase schaffen? Egal wie, es zählt jede Blüte und neu geschaffener Lebensraum. Oder wer möchte schon «Bestäuber» von Beruf werden? Und das meine ich jetzt nicht zweideutig.