Da hat man 44 Jahre lang gearbeitet oder als Hausfrau und Mutter den Haushalt gestemmt, die Kinder versorgt und war so nebenher noch in Teilzeit berufstätig. Jetzt sind die Kinder gross und die Pension steht vor der Tür. Doch die Freude ist bei vielen getrübt. 200’000 Senioren leben an und 100’000 unter der Armutsgrenze. Das macht im Schnitt jeder 5. Pensionär. Wer jetzt denkt, aber die AHV sichert doch gemäss Verfassung die Existenz, irrt. Vor allem wenig Verdienern und Frauen reicht die Minimalrente hinten und vorne nicht. So viel zum Einhalten der Verfassungsartikel. Und die Berufliche Vorsorge greift nur bei jenen, die durchgehend und in genügend hohen Pensen arbeiten konnten. Genau, da war noch was mit den Ergänzungsleistungen. Die sind zum aufs Brot streichen für all jene, die noch über ein Vermögen verfügen und wer zieht sich schon gern Blank vor fremden? Also nicht nur im eigentlichen Sinne gemeint. Wer nämlich Ergänzungsleistungen beantragt, muss jeden einzelnen Rappen offenlegen. Zu guter Letzt dürfen die Rentner:innen zusätzlich mehr Steuern bezahlen wie zuvor, da viele Abzüge nicht mehr gemacht werden können. Willkommen in der Reichen Schweiz. So fallen rund 15% durchs Raster und an den Rand der Existenz. Für diese Menschen bedeutet das: Oft kein Geld für soziale Kontakte, gesundes Essen, nötige Zahnarzt oder Arztbesuche. Ein richtiges Armutszeugnis für einen Sozialstaat, wie die Schweiz. Nein, so stellt sich niemand die Pension vor, nachdem man sein ganzes Leben gearbeitet hat. Jeder soll in Würde und sorgenfrei seinen Lebensabend ohne Arbeit geniessen können. Das ist das Mindeste als Dank für den Beitrag zum Wohlstand unseres Landes.
Dabei darf nicht vergessen werden: die Rentenanpassung an die Teuerung ist ein Hohn, vor allem wenn man an die Krankenkassenprämien, die Mietzinse und die steigenden Lebensmittelkosten denkt!