Die Zeit zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar ist eine ganz besondere, nicht nur für die Christen. Die Menschen hatten beim Wechsel vom Mond zum Sonnenkalender plötzlich elf Tage und zwölf Nächte, die ihrer Auffassung nach weder zum alten noch zum neuen Jahr gehörten. Eine Zeit zwischen den Jahren also, in der die Türen der Anderswelt weit offenstanden und böse Geister und verlorene Seelen ihr Unwesen treiben konnten. Das Räuchern der Häuser und Ställe, um diese von bösen Geistern zu schützen und die guten willkommen zu heissen, war eines der beliebtesten Rituale. Unzählige weitere, wie: Eine Kerze ins Fenster stellen oder nach Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen. Die Heiden nutzten die Zeit aber auch, um sich mit dem neuen Jahr zu verbinden. Jede Nacht symbolisiert folglich einen Mond, sprich einen Monat des kommenden Jahres. Zwölf Gelegenheiten also für gute Wünsche und positive Gedanken, aber auch Chancen sich von allem Negativen zu befreien. Alles Hokuspokus und Wünschelruten-Firlefanz? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich jedenfalls werde mich gegen ungebetene Gäste aus der Unterwelt schützen. Wer weiss, mit etwas Glück bläst der Wind den Rauch Richtung Osten und über den grossen Teich. Nur wird ein kleines Rauchwölkchen nicht reichen, um die gerufenen Geister wieder loszuwerden. Ein Versuch ist es jedenfalls wert. Mein Wunsch? Dass ganz viele ihre Häuser räuchern