Wer kennt es nicht aus dem Urlaub? Zwischen 14:00 und 17:00 geht in den südlichen Ländern gar nichts. Ob in Italien, Spanien, Griechenland oder Südfrankreich. Überall geniesst man die lange Pause während der grössten Hitze. Der Name Siesta stammt aus dem Latein, «sexta hora», und bedeutet so viel wie die sechste Stunde nach Sonnenaufgang. Traditionell wird in dieser Zeit gegessen und ein Nickerchen gemacht. Eine sehr clevere Sitte, die schon die alten Römer kannten. Erstens ist es viel zu heiss, um zu arbeiten in den Mittagsstunden und zweitens hat man dann natürlicherweise ein Leistungstief. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe: Es fördert die Gesundheit und die Produktivität. Das wäre doch ein Vorschlag für die Herren und Damen Nationalräte: Die Einführung einer Siesta während den Sommermonaten. Wenn es so weiter geht mit den Temperaturen, haben wir eh bald den Süden bei uns. Warum also nicht ihre Gepflogenheit, die dazu noch gesund ist, übernehmen? Gut, die Betriebe hätten wohl ihre liebe Mühe ihren Geschäftspartnern in anderen Ländern die neuen Arbeitszeiten zu erklären. Ausserdem ginge dieses Brauchtum nicht mit der schweizerischen Mentalität konform und käme nur beim kleinsten Teil der Bevölkerung wirklich gut an. Ein Lebensmittelladen, der nicht durchgehend geöffnet hat bis um 8Uhr abends, unvorstellbar. Zugegeben auch Bürozeiten von 7:00 bis 13:00 und 17:00 bis 19:30 sähen schon etwas gewöhnungsbedürftig aus. Nochmals zur Arbeit fahren, wenn normalerweise Feierabend wäre? Mission gescheitert, bevor sie begonnen hat. Ist aber nicht schlimm, da die Siesta eh viel besser zu Strand, Meer und einer Sangria passt, wie zu Bodensee und Aperol-Spritz.