In der Schweiz werden pro Jahr immer noch 350 Tonnen Pelz importiert. Dies obwohl schon längst allen klar sein müsste, dass die Tiere Höllenqualen leiden, nur damit Madame eine schicke Jacke tragen kann. Die Alternative: Fake Fure, oder zu Deutsch Kunstpelz. Nur lässt sich dieser schwer von echtem unterscheiden, weil viele Hersteller die Felle kürzen, färben und so unecht aussehen lassen. Deshalb gilt in der Schweiz seit 2013 eine Deklarationspflicht für Echt Pelz inklusive Herkunft und Art des Tieres. Alles easy also: Nur aufs Etikett schauen und wenn nix steht, ist es Fake. Schön wär’s. Das BLV beanstandete im Jahr 2022 bei Kontrollen fast 80% der Verkaufsstellen. Mir stellt sich bei dieser Zahl das eigene Fell im Nacken. Noch weniger genau nehmen es die Secondhand Läden. Wie soll auch die Deklarationspflicht eingehalten werden, wenn kein Etikett mehr vorhanden ist? Schwierige Frage, die sich eigentlich mit Schulung und Übung schnell beantwortet wäre. Zugegeben die Bestimmung der Tierart ist manchmal kaum möglich. Aber wo ein Wille, da ein Weg. Dies gilt leider auch für den Verkauf von echtem Fell ohne Deklaration. Einfach echt unter unecht mischen et voi-là. Es gilt also die Devise: Augen auf beim Pelzekauf. Wer sicher sein will, findet im Netz gute Tipps zur Unterscheidung. Niemand muss mehr echt tragen. Schon gar nicht ohne es zu wollen und die Mehrheit der Schweizer will nicht. So eine Studie vom Jahr 2020. Daher die Gretchenfrage: Braucht es im Jahr 2024 überhaupt noch Pelz vom Tier? Fake ist doch mittlerweile genauso schön und ausser einem Teddy musste kein Lebewesen getötet werden. Also liebe Kinder, falls eure plüschigen Freunde heimlich verschwinden und die Mama danach mit einem neuen Kuschelmantel heimkommt, nicht traurig oder böse sein. Dafür wurde keinem Tier bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen.