Ja, den Schweinehund gibt es tatsächlich in echt. So werden Hunde genannt, die speziell für die Wildschweinjagt ausgebildet wurden. Mir kommt dabei spontan Idefix in den Sinn, der für Obelix die Wildschweine aufspürte. Aber lassen wir die jagenden Hunde mal beiseite. Der innere Schweinehund dürfte wohl jedem schon begegnet sein. Der Berg mit Wäsche, zum Beispiel. Er steht schon seit Tagen unangetastet im Wäschekorb, ohne dass sich die Kleider von selbst in den Schrank geräumt hätten. Aber der Nachmittag mit der besten Freundin kam dazwischen und hatte man noch einen äusserst wichtigen Termin beim Frisör. Die Liste der Ausreden kennt keine Grenzen, wenn die Motivation sich des Klamottenbergs anzunehmen gänzlich fehlt. Bei anderer Gelegenheit war es die Schokolade, welche so laut geschrien hat: «Iss mich», obwohl man eigentlich abnehmen wollte. Leider ist dieses knurrende Biest sehr ungezogen. Es hört weder auf Platz, sitzt noch Hier. Einen wilden Wolf zu zähmen ist wohl tausendmal einfacher. So einfallsreich die Ausreden, so kreativ die Ratschläge des Umfeldes wie dieser Köter zu erziehen sei. Was aber, wenn alle Tipps und Tricks vergebens ausprobiert wurden? Resignieren und diese unmögliche Töle bellen lassen? Fifis die bellen beissen zwar nicht, aber eine adäquate Lösung ist das auch nicht. Manchmal tut es doch auch gut den Schweinehund von der Leine zu lassen, damit er sich so richtig austoben kann. Bügelwäsche, einfach ignorieren und trotz Diät sich 1 Praline gönnen, ganz ohne schlechtes Gewissen. Wenn Hundilein nämlich ab und an toben darf, ist er viel besser in den Griff zu kriegen. Ist wie bei uns Menschen. Wir finden ja auch das, was wir nicht dürfen, am spannendsten. Sollte dies auch nicht funktionieren: Nobody is perfekt. Einfach weiter üben.