Oder das Gleiche anders ausgedrückt: « nach mir die Sintflut.» Leider scheint der Grossteil unserer heutigen Gesellschaft diese zwei Sprichworte viel zu ernst zu nehmen. Eine unschöne Wahrheit, die sich mit ein paar Geschehnissen unterstreichen lässt. Zum Beispiel der verunglückte Sherpa in Nepal, der vor gut einem Monat sterben musste, weil duzende von Menschen einfach über ihn hinweggestiegen sind, nur um den Gipfel des K2 zu erreichen. Jüngst auch ein Bericht, dass einem verirrten Wanderer niemand sein Handy ausleihen wollte, damit er seine Frau in der SAC-Hütte informieren konnte. Oder schauen wir ins Jahr 2020 zurück: In Deutschland wird Klopapier zur Mangelware und auch sonst in Europa werden Teigwaren, Mehl und Konserven gehamstert, bis die Regale leer sind. Zur Verteidigung liesse sich anführen, dass Pandemie und Bergsteigen Ausnahmesituationen sind. Zweifelsohne spielt der Selbsterhaltungstrieb hier eine grosse Rolle. Nur was zum Henker hat ein Handy ausleihen mit Selbsterhaltung zu tun und für was braucht man 10kg Reis, 25 Pfund Mehl und 50 Konservendosen in einem Zweipersonenhaushalt? Wenn die Welt untergeht, helfen die ganzen Vorräte auch nichts mehr. Doch das aller traurigste dabei ist, dass diese Ego-Gesellschaft selbstgezüchtet wurde. In der Psychologie ist schon lange bekannt, dass Egoismus ansteckend ist. Heisst: Wenn einer beginnt Lebensmittel zu horten, ziehen die anderen nach, weil sie «Angst» haben zu kurz zu kommen. Diese Spirale dreht sich immer weiter nach unten bis auch der sozialste keine andere Wahl hat, als dieses Verhalten anzunehmen. Leider bleibt einem zurzeit nichts anderes übrig, als irgendwie in dieser Welt aus selbstverliebten Dummköpfen zu überleben, wieder eine Maske zu tragen und die Abstandsregel einzuhalten, um sich nicht anzustecken. Es ist zu hoffen, dass auch diese Pandemie vorübergeht und bald einer: «nur zusammen sind wir stark.» ruft und alle anderen mitbrüllen. Sonst ist neben dem Planet Erde auch unsere gesamte Gesellschaft am Arsch. Die Frage ist nur, was zuerst.