Grau in Grau ist nicht nur das Wetter manchmal, sondern auch die Mehrheit der Bevölkerung. Damit meine ich nicht die Kleidung. Auffallen? Bloss nicht. Eine eigene Meinung haben und vertreten? Lieber nicht, man könnte damit anecken. Etwas Neues ausprobieren? Viel zu gefährlich. Wehe da kommt einer daher, der eine nicht mehrheitsfähige Meinung hat und diese auch noch frech kundtut. Noch schlimmer, es spaziert ein Mann in Frauenkleidern durch die Stadt und schämt sich nicht einmal so in der Öffentlichkeit rumzulaufen. Wie ordinär. Da wären noch der Punk, der weibliche Sanitärinstallateur oder der Kindergärtner. Diese Liste liesse sich problemlos verlängern. Willkommen im 21. Jahrhundert. Leider scheinen nicht alle dort angekommen zu sein. Genau solche Menschen sind es doch, welche Farbe und Bewegung in unsere Gesellschaft bringen. Ohne deren Mut dürften gleichgeschlechtliche Paare immer noch nicht heiraten oder wir hätten keine Frauen in der Armee. Um nur zwei Beispiele zu nennen. Wer braucht Soldatinnen und was nützt es der Gesellschaft, wenn Frauen, Frauen heiraten dürfen? Ehrlich, eigentlich nichts. Eigentlich, weil genauer betrachtet bringt es die Freiheit nach eigenem Gusto zu leben und lieben. Wichtige Schritte also, weg vom Einheitsbrei hin zum Individualismus. Nein, es muss jetzt nicht jeder die Haare gelb färben oder sich das Gesicht tätowieren lassen. Auch der kleine Walzer aus der Reihe wirkt befreiend. Aber Vorsicht. Der Kriminaltango ist nicht für Fortgeschrittene, den überlassen wir getrost den wirklich bösen Buben und Mädchen.