Vor mir steht eine grüne Wasserflasche. Wieso ist die grün? Gras ist doch grün und Gras kann ich nicht trinken. Aber Milch, welche die Kühe aus Gras produzieren, kann ich trinken. Ob die Kühe glücklich waren? Egal. Ich will jetzt keine Milch, Ich will Wasser, und zwar so klar wie ein Bergsee. Aber draussen höre ich die Strassenbahn und Autos. Hier in dieser grauen Betonwüste gibt es keinen Bergsee. Nicht einmal Aussicht auf die Berge hat man. Nur Häuser so weit mein Auge reicht. Kindergeschrei und lautes Hupen dringen in meine Ohren. Ich fühle mich verloren und eingesperrt in dieser lärmigen Einöde aus Mauern und Asphalt. Wie schön doch Kuhglocken klingen. Jetzt bekomme ich langsam Lust auf ein Glas frische, noch warme Milch. Im grossen Supermarkt nebenan gibt’s aber nur die im Tetrapack. Ob die Stadtkinder wissen, woher die Milch kommt? Schon wieder eine Strassenbahn. Wann kann ich endlich nach Hause? Wieder die Berge sehen, die Ruhe der Natur geniessen und kristallklares Wasser trinken? So wie aus einem Bergsee. Ich könnte aber auch Tee machen daraus oder Nudeln kochen. Mit Wasser kann man so unendlich viel mehr machen, wie mit Milch. Zudem gäbe es ohne Wasser kein Gras und ohne Gras keine Kühe und ohne Kühe keine Milch. Ohne Milch gäbe es keine Milchschokolade und keinen Cappuccino. Wobei dieser wiederum mit Wasser gemacht wird. Ohne Wasser würde nichts existieren, nicht einmal die grüne Wasserflasche vor mir.