Rein rechtlich wird man mit 18 volljährig und ist damit sowas von Reif. Erst der Führerschein, dann schon bald der Lehrabschluss oder der Beginn des Studiums; und somit der Einstieg ins Erwachsenenleben. Ums Älterwerden brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, das passiert von allein. Leider bleibt das Kind in uns dabei viel zu oft auf der Strecke. Damit meine ich nicht nur das in der Psychologie genannte «Innere Kind». Auch das braucht sicherlich die nötige Fürsorge. Sondern eher Sachen, welche die «Ollen» nicht mehr machen. Ich jedenfalls habe an der Türe einer Disko oder beim Besuch eines Rockkonzertes noch kein maximal Alter angeschrieben gesehen. Die Gesichter, wenn Oma in der vordersten Reihe beim AC/DC Konzert richtig abrockt, sicher filmreif und die Nackenschmerzen am Tag danach mal keine reine Alterserscheinung. Oder stelle sich einer das Getuschel vor, wenn ein Ü-30iger Pärchen wie zwei Teenies knutschend an einer Hausecke stehen. Entweder Neider oder einfach langweilige Spiesser. In welchem Gesetzesbuch steht, das man sich als Erwachsener nicht auch zwischendurch, wie ein Kind aufführen darf? Es schadet keinem und das Leben ist sonst schon schwer genug. Gerade in einer Zeit, in welcher die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, ist es existenziell sich diese kindliche Unbekümmertheit und Ausgelassenheit zu bewahren. Einfach wegen irgendetwas Banalem durch einen Lachflash Tränen in den Augen haben, sich vor Freude über einen hübschen Schmetterling kaum einkriegen oder in einer klaren Sommernacht die Sterne zählen und sich bei einer Sternschnuppe etwas wünschen. Wann und wo haben wir auf dem Weg ins Grab das Träumen verloren? Zum Glück ist es für eine glückliche Kindheit nie zu spät, nur zu früh erwachsen zu werden.